Wissenschaftslektorat

Der Begriff des Wissenschaftslektorats umfasst mehr als nur das formale »Korrekturlesen« des Textes. Anders als etwa im Werbelektorat kann sich zumal bei geisteswissenschaftlichen Texten die Arbeit am Text nur selten auf eine reine Sprachkorrektur nach den Regeln der Rechtschreibkommission beschränken. Der Übergang zwischen der Korrektur eines grammatisch unglücklichen Satzes und einer Beratung des Autors in Fragen der Darstellungslogik ist nämlich oft fließend. Der Text ist eben nicht nur eine Folge von Sätzen, sondern zugleich eine wissenschaftliche Äußerung, an deren Ausdrucksqualitäten mit unterschiedlicher Intensität gearbeitet werden kann. Daher ist das sogenannte Korrekturlesen in Wahrheit eine integrierte Dienstleistung, die vom Lektor ein kooperatives Mitdenken verlangt. Über seine professionelle sprachkritische Akribie hinaus muss er die Standards der jeweiligen Disziplin kennen und die wissenschaftlichen Intentionen der Autorinnen und Autoren verstehen. Und zugleich muss er in der Lage sein, den Text »mit anderen Augen« zu lesen als der Autor — nämlich aus der Sicht einer zukünftigen Leserschaft.

Integrierte Textkorrektur

Die am häufigsten nachgefragte Standardleistung ist eine integrierte Textkorrektur, die außer Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik auch die Darstellungslogik und Verständlichkeit des Textes optimiert. Über die Fehlerkorrektur hinaus werden dabei Vorschläge zur Umformulierung und Verdeutlichung des Textes gemacht, die der Autor bei der Einarbeitung der Korrekturen entweder übernehmen oder verwerfen kann.

»Optimierung« ist freilich nur bei oberflächlicher Betrachtung ein harmloser Begriff. Insbesondere bei der stilistischen und strukturellen Bearbeitung eines anspruchsvollen Textes sind den Eingriffen des Lektors Grenzen gesetzt, die sich aus der Autorschaft des Autors, aus dessen stilistischer Selbstbestimmung und zum Teil ganz trivial aus der Relation von Aufwand und Nutzen ergeben. Die Bestimmung jenes Optimums, das durch die Optimierung erreicht werden soll, ergibt sich also von Fall zu Fall aus der Kooperation zwischen Autor und Lektor.

Arbeitsteilung zwischen Autor und Lektor

Bei vielen größeren Projekten ist eine Arbeitsteilung zwischen Autor und Lektor sinnvoll. Wenn Sie z.B. Ihre Dissertation für die Veröffentlichung in einem Verlag vorbereiten und, wie heute üblich, eine fertige Druckvorlage abliefern müssen, können Sie mit mir frei vereinbaren, welche Arbeitsschritte Sie selbst ausführen und welche Sie mir anvertrauen möchten. Ähnliches gilt für jedes andere Buchprojekt oder für Qualifikationsarbeiten.

Verlag, Lektorat und Autor

Wissenschaftliche Verlage sind in den letzten Jahren weithin dazu übergegangen, einen Teil der früheren Lektoratstätigkeit den Autoren zu überlassen. Da diese in der Regel keine Lektoren sind und überhaupt fast niemand ein guter Lektor seines eigenen Textes ist, entsteht im Produktionsprozess eine systematische Lücke, die verlagsunabhängige freie Lektoren zu füllen versuchen — von Fall zu Fall entweder im Auftrag des Autors oder im Auftrag des Verlags. Das Dienstleistungsangebot von CONSCRIPTUM richtet sich prinzipiell an beide Seiten.

Alte und neue Rechtschreibung

Bei der Sprachkorrektur können Sie grundsätzlich zwischen alter und neuer (d.h. neuester) Rechtschreibung wählen. Eventuell sind zusätzliche Absprachen hinsichtlich des Umgangs mit Varianten in der neuen Rechtschreibung erforderlich. Wenn Sie selbst in bestimmten Punkten systematisch von dem geltenden Regelwerk abweichen (also mit eigenen »Hausregeln« arbeiten), berücksichtige ich das natürlich ebenfalls.

Arbeitsweise und Ausführungsformen

Die »integrierte Textkorrektur« bei wissenschaftlichen Texten wird häufig auf Papier in drei Farben ausgeführt, so dass formal zwingende Korrekturen (rot), zusätzliche Änderungsvorschläge (blau) sowie Kommentare zu den Änderungen (schwarz) auf den ersten Blick zu unterscheiden sind. Sie senden mir also eine Worddatei oder ein PDF zu, und ich liefere Ihnen die Ergebnisse in Papierform. Da Sie als wissenschaftlicher Autor den mit Ihrem Namen gezeichneten Text prinzipiell selbst verantworten, obliegt die Einarbeitung meiner Korrekturen und Änderungsvorschläge (bzw. im Einzelfall deren Verwerfung) Ihnen selbst. Eine Erläuterung und gemeinsame Durchsicht der Korrekturen im Zusammenhang mit der Übergabe ist selbstverständlich möglich und in vielen Fällen auch sinnvoll.

Wenn eine Auslieferung in Papierform nicht im gewünschten Zeitrahmen möglich ist, kann der auf Papier korrigierte Text eingescannt und als PDF versendet werden. Falls die Papierkorrektur per Post verschickt wird, erstelle ich aus Sicherheitsgründen vor dem Versand ebenfalls eine PDF-Kopie.

Statt des Lektorats auf Papier ist aber auch eine Bearbeitung direkt im Word-Dokument möglich. In diesem Fall führe ich die Korrekturen und Umformulierungsvorschläge im Änderungsmodus aus, so dass Sie die Änderungen einzeln annehmen oder verwerfen können. Alternative Umformulierungsvarianten und Kommentare zu den Korrekturen trage ich bei dieser Bearbeitungsweise als Word-Kommentare in das Dokument ein.

Sie haben grundsätzlich die Wahl zwischen diesen beiden Verfahren. Da der Zeitaufwand bei beiden Verfahren ähnlich ist, kommt auch bei der Honorarberechnung in der Regel derselbe Mengentarif zur Anwendung.

Die langjährige Erfahrung hat gezeigt, dass es sinnvoll ist, in beiden Verfahren eine Art ›Revision‹ durchzuführen. Wenn Sie sich für das Lektorat auf Papier entscheiden, überprüfe ich bei dieser Revision anhand Ihres neuen Dokuments, ob Sie die Korrekturen fehlerfrei eingearbeitet haben. Wenn Sie sich hingegen für ein Lektorat direkt im Word-Dokument entscheiden, drucke ich selbst das von mir am Bildschirm bearbeitete Dokument noch einmal aus und lese es noch einmal durch. Erfahrungsgemäß werden dabei Fehler gefunden, die am Bildschirm übersehen worden sind. In beiden Verfahren führt der Revisionsdurchgang, der den Zeitaufwand um etwa 20 % erhöht, zu einem wesentlich besseren Gesamtergebnis.

Lektorat nichtwissenschaftlicher Texte

Bei der Bearbeitung nichtwissenschaftlicher Texte ist im Allgemeinen die Bindung des Textes an den Autor geringer als im Wissenschaftsbereich. Daher kann hier das Lektorat in vielen Fällen Aufgaben übernehmen, die bei wissenschaftlichen Texten dem Autor vorbehalten sind. Das betrifft z.B. die Neuformulierung oder gründliche Überarbeitung von Gebrauchstexten (Websites, Ausstellungskatalogen, gewerblichen Broschüren etc.) nach Ihren Vorgaben. Aber auch eine reine Sprachkorrektur ohne inhaltliche und stilistische Eingriffe in den Text ist in diesem Bereich selbstverständlich möglich.

Alte und neue Rechtschreibung

Bei der Sprachkorrektur können Sie grundsätzlich zwischen alter und neuer (d.h. neuester) Rechtschreibung wählen. Eventuell sind zusätzliche Absprachen hinsichtlich des Umgangs mit Varianten in der neuen Rechtschreibung erforderlich. Wenn Sie selbst in bestimmten Punkten systematisch von dem geltenden Regelwerk abweichen (also mit eigenen »Hausregeln« arbeiten), berücksichtige ich das natürlich ebenfalls.

Arbeitsweise und Ausführungsformen

Die Textkorrektur wird normalerweise auf Papier in zwei Farben ausgeführt, so dass formal zwingende Korrekturen und zusätzliche Änderungsvorschläge auf den ersten Blick zu unterscheiden sind. Der Regelfall ist also der, dass Sie mir eine Worddatei oder ein PDF zusenden und ich Ihnen die Ergebnisse in Papierform liefere. Eine Erläuterung und gemeinsame Durchsicht der Korrekturen im Zusammenhang mit der Übergabe ist selbstverständlich möglich und in vielen Fällen auch sinnvoll. Wenn eine Auslieferung in Papierform nicht im gewünschten Zeitrahmen möglich ist, kann der auf Papier korrigierte Text eingescannt und als PDF versendet werden. Bei einer reinen Sprachkorrektur – z.B. bei gewerblichen Texten – ist auf Wunsch auch eine direkte Ausführung der Korrekturen in der Textdatei möglich.

Generell können Sie die technischen Details der Ausführung und Auslieferung im Einzelfall mit mir absprechen.

Das Spektrum der von CONSCRIPTUM angebotenen Leistungen reicht über das einfache »Korrekturlesen« wissenschaftlicher oder nichtwissenschaftlicher Texte weit hinaus.

Im Bereich des Wissenschaftslektorats sind z.B. Bibliotheks- und Recherchedienstleistungen möglich.

Im Bereich der gewerblichen Texte kann im Einzelfall auch die Erstellung oder gründliche Umarbeitung des Textes in Auftrag gegeben werden.